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WIE DAS INNERE KIND DICH UND DEINEN UNTERRICHT BEEINFLUSST

by nico

Eines meiner Anliegen in diesem Blog ist es, abgesehen von konkreten Unterrichtsmaterialien auch eine Unterstützung für deinen Alltag im Klassenzimmer zu bieten – also für das soziale Miteinander zwischen dir und deinen Schülern sowie den Schülern untereinander. Auf all das hast du als als Lehrer natürlich einen großen Einfluss. Dieses Zusammenspiel ist im Prinzip sogar eine Dreiecksbeziehung:

 

Denn wie ein Kind ist, liegt zu einem beachtlichen Teil an äußeren Einflüssen. Wie du bist, hat seinen Ursprung zu einem beachtlichen Teil in äußeren Einflüssen. Und du selbst bist – das ist wiederum einer dieser äußeren Einflüsse auf ein Kind.

Der ungeborene Mensch trägt eine unglaubliche Menge von Potentialen in sich. Jedes einzelne dieser Potentiale kann etwas anderes im Menschen hervorbringen – aber bevor das passiert, müssen sie aktiviert werden. Bei einer gerade befruchteten Eizelle ist noch keines dieser Potentiale aktiviert worden. Selbst ein ungeborenes Kind ist im Bauch seiner Mutter äußeren Einflüssen ausgesetzt – sei es die zum Beispiel Haltung der Mutter dem Kind gegenüber, was die Mutter isst, wie viel Streit sie führen muss, was sie stresst und entspannt und vieles mehr. 

 

 

Aber auch das heranwachsende Kind ist äußeren Einflüssen ausgesetzt, die wiederum vom Kind bewertet werden und in Glaubenssätze umformuliert werden: Die Persönlichkeit wird geprägt.

 

Welche Einflüsse wie auf das Kind einwirken, entscheidet darüber, welche Potentiale sich wie entwickeln. Eindrücke werden verarbeitet und bewertet und erste Antworten auf das Leben werden entwickelt. Dein Selbst entwickelt sich aufgrund der Einflüsse.

 

Wenn zum Beispiel eine Mutter den Kinderwagen vor sich herschiebt, und dabei die meiste Zeit ins Smartphone schaut, dann tut das etwas mit dem Baby: Es bekommt weniger Aufmerksamkeit. Mit das schlimmste, was uns Menschen und vor allem Heranwachsenden aber passieren kann ist, dass die Aufmerksamkeit von uns weggeht. Denn dann fangen wir an, aus Angst heraus zu handeln. Wir überlegen dann vielmehr, wo wir falsch sind und wie wir mehr Aufmerksamkeit bekommen können. Und die Reaktion ist dann meist negative Aufmerksamkeit, Hauptsache die Mutter beachtet einen. 

Unsere Eltern und deren Vorfahren sind sozusagen die ersten, die Einfluss auf uns nehmen und Potentiale bei uns aktivieren.

 

Da spielen dann sogar auch alle die Dinge hinein, all die Erlebnisse, all die Themen von Mama und Papa, die nicht geklärt sind und die sich als Schwere auf die Kinder liegen. Und die die Kinder abbekommen, während Potentiale aktiviert werden. Denn auch sie sind das “Resultat” aller Einflüsse in ihrem Leben und der daraus entwickelten Glaubenssätze.

Auch du als Lehrer hast dich so entwickelt. In dir drin ist genauso dieses innere Kind mit all seinen Abdrücken.

 

Was das für deine Beziehung zu deinen Schülern wiederum bedeutet, wird vielleicht klarer, wenn du das Kind im Außen – also den Schüler – mit deinem inneren Kind ersetzt. So wird aus “du und der Schüler” ein “du und dein inneres Kind”. 

 

Das bedeutet: Das, was der Schüler in dir triggert, triggert er eigentlich in deinem inneren Kind. Die Beziehung zu deinem Schüler ist eigentlich ein Indikator für die Beziehung zu dir selbst. Überspitzt gesagt, sind die “besten” Kinder in deiner Klasse also diejenigen, die dich ganz besonders anstrengen und vermeintlich negativ triggern. Denn das sind die Kinder, die dir helfen, aus dir einen noch besseren Lehrer zu machen! Die dir zeigen, wo die ungeklärten Abdrücke deines inneren Kindes sind. 

 

Diese Schüler machen deshalb einen so anstrengenden Eindruck auf dich, weil du nur ganz schwer eine Beziehung zu ihnen aufbauen kannst. Aber wie könntest du auch eine Beziehung zu ihnen aufbauen, wenn es eigentlich darum geht, dich selber beziehungsweise dein inneres Kind erziehen zu wollen, dich selber mit dir wohlzufühlen, deine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen und alles einen vertrauensvollen Platz in dir zu geben. Schüler werden dadurch zum Spiegel.

 

Wir können unsere Kinder und Schüler am besten unterstützen, wenn sie einfach sein dürfen. Indem du sein darfst. Und dabei helfen dir unsere Kinder und Schüler. Alles ist verbunden.

 

Hier der Link zum „Inneren Kind“ bei Wikipedia:

wikipedia.de/inneres_kind

 

Zum Weiterlesen und Vertiefen empfehle ich alles von Christian Rieken und seiner Frau Lilian, die über ein unglaubliches Wissen verfügen und dieses auf entwaffnend authentische und sympathische Weise rüberbringen: 

humanessence.de

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