Im letzten Beitrag habe ich dir gezeigt, wie du in wenigen Unterrichtsstunden schon mindesten die Hälfte der Ziele des Medienkonzepts mit deinen Schülern erfüllen kannst. In diesem Beitrag gebe ich dir weitere Inspirationen, um ähnlich leicht auf 75% zu kommen.
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Kein Problem, hier kannst du dir den Download sichern:
Zugegeben: Für die letzten 25% ist der Weg etwas schwieriger. Und wenn du erstmal nicht so weit gehen möchtest: 75% der Medienerziehung sind doch schon unglaublich viel und weit mehr, als viele Schüler bisher genießen durften! Ein dickes Kompliment dafür, dass du das für deine Kinder anpacken willst!
Einerseits ist dieses Ziel sehr leicht in den Unterricht integrierbar, wenn man im Zusammenhang mit dem Thema Brief auch eine eMail oder einen digital erstellten Brief thematisiert. Welches Medium ist besser, was eignet sich, was nicht. Auch Schreibkonferenzen unterstützen die Entwicklung. Und vieles mehr. Ist ja auch nachvollziehbar, Kommunikation steckt schließlich in fast allem.
Herausfordernder wird es aber, wenn man auf die Online-Kommunikation schaut. Vor allem, weil diese zu einem gewissen Teil noch zu abstrakt für die Kinder ist. Und dennoch sollen sie darauf vorbereitet werden? Ganz ehrlich, Nummer 2 und Nummer 5 sind knackig. Und ich zeige dir hier auch “nur” einen Weg, der einzelne Elemente aus dem Medienkonzept abdeckt. Aber hey: mein Weg deckt mindesten 75% ab. Und für die restlichen 25% gebe ich dir natürlich auch noch Unterstützung!
Um 75% des Medienkonzepts zu erreichen, empfehle ich dir für diese beiden Ziele quasi eine Ausweitung eines Referat-Themas. Eine Ausweitung, die Elemente einer Online-Kommunikation beinhaltet. Und auch die Nutzung eines Flipped-Classrooms (kurze Erklärung ganz unten im Beitrag).
Letzteres ist nicht zwingend, wird aber mit meinen Materialien kein Problem für dich sein. Im Download-Bereich werde ich nach und nach Content produzieren, und du darfst dir auch jederzeit Content wünschen.
Was ich mit einer Ausweitung des Referat-Themas meine, würde in diesem Beitrag heute den Rahmen sprengen, aber mein Beitrag Nummer 13 wird dir dies alles so erklären, dass es für dich kein Problem sein wird. Anhand eines konkreten Beispiels, anhand des Themas Kläranlage. Und das Element der Online-Kommunikation ist hier nicht eingebaut, weil ich es irgendwo einbauen möchte. Sondern weil es sinnvoll ist und die Arbeit erleichtert. Hier an dieser Stelle gebe ich dir aber wenigstens schon mal einen kurzen Eindruck von dieser Sequenz, damit du verstehst, welchen Weg ich hier gehe.
Los geht es mit der Kontaktaufnahme mit der Person, die einem bei einem späteren Unterrichtsbesuch über das Gelände führen wird, und mit der weitere Informationen eingeholt werden. Dieses Gespräch planst du mit den Schülern gemeinsam. Und die Kinder führen am Besten das Gespräch auch selbst mit dem Kontakt – vom Klassenzimmer aus. Hier spielen Elemente wie die Netiquette und das Planen eines Dialogs mit hinein.
Im Anschluss folgt die Phase der Referat-Erstellung anhand der einzelnen Stationen, die in der Kläranlage vom Wasser durchlaufen werden. Die Kinder sollen mit dem so erworbenen Wissen aber nicht nur eine Präsentation halten, sondern auch ein Erklärvideo erstellen – passend zu ihrer Station der Kläranlage. In der Schule werden diese Erklärvideos nur geprobt, aber schon hierbei kommen Elemente wie Bildgestaltung, Tonqualität, Lichteinfall, Kameraführung und vieles mehr zum Tragen. Wirklich gedreht werden die Erklärvideos während des Kläranlagen-Besuchs (was aufgrund der Vorbereitung schnell klappt). Hier blitzen Datenschutz-Elemente hinein, die wiederum eine Kommunikation im Vorfeld oder vor Ort erfordern. Und die Schüler dafür sensibilisieren.
Letztlich sind die Kinder Experten für “ihre” Station geworden, haben aber nur einen überblicksartigen Eindruck in die Funktion der anderen Stationen. Durch die Vorstellung der einzelnen Präsentation inklusive dem Erklärvideo im Klassenzimmer wird dies zwar gelöst – aber nicht umfassend, da sich kein Kind so schnell die Informationen so einprägen wird, dass es darüber einen Test schreiben kann. Oder viel wichtiger: Nachhaltig versteht, wie eine Kläranlage insgesamt funktioniert.
Über den Flipped Classroom können die Kinder sich jedoch in ihrer eigenen Geschwindigkeit und wann sie wollen die Erklärvideos und Präsentationen anschauen. Und mit den Erstellern sowie dem Lehrer darüber kommunizieren und diskutieren. Den Flipped Classroom werde ich dir in Beitrag 15 klar und kompakt genauer erklären.
Dein Synergie-Effekt dabei:
Mit den in diesem und dem letzten Beitrag erwähnten Beispielen hast du zwar nicht alles abgedeckt, was im Medienkonzept vorkommt. Im Bereich “kommunizieren und kooperieren” oder “analysieren und reflektieren” kann man noch weit mehr anbahnen. Aber für das, was hier noch fehlt, werde ich dir auch Hilfen zukommen lassen! Zum Beispiel Material, um den Schülern zu zeigen, was alles mit einem Bild passieren kann, das viral (also online) gegangen ist. Oder was man posten sollte und was nicht. Oder wie WhatsApp funktioniert. Oder warum Google nicht immer die erste Wahl sein sollte. Wie folgenreich FakeNews sind. Und warum übermäßige Mediennutzung nach hinten los geht. Und mehr. Aber alles so, dass du es verstehst. Alles so, dass es deine Schüler verstehen.
Ich hoffe, ich konnte dir in diesem und dem letzten Beitrag einen Überblick darüber geben, wie du das Medienkonzept in deiner Klasse erfüllen kannst. Und wie gesagt: die einzelnen Elemente erkläre ich dir in den nächsten Wochen genauer.
Nur eins noch: Der Einsatz von digitalen Technologien im Unterricht führt bei dem einen oder anderen Kollegen rasch entweder zu Ablehnung oder zu Begeisterung. Was daran liegt, dass deren Einsatz einfach sehr leicht wahrnehmbar ist. Und dadurch in ihrer Bedeutung überbewertet wird. Viel wichtiger ist jedoch der Lernerfolg. Und den erreichst du durch eine inhaltliche Klarheit. Und durch das Fördern von Strategien. Und daran möchte ich dich Schritt für Schritt heranführen.
Der erwähnte “Flipped Classroom” ist beispielsweise ein Element der Schul-Homepage. Darin kann man Unterrichtsinhalte oder Erklärvideos so abspeichern, dass sie jederzeit für Schüler (oder deren Eltern) zugänglich sind.
Üblicherweise erarbeitet der Lehrer im Unterricht ja einen Inhalt und gibt dann dazu eine passende Hausaufgabe auf. Im Sinne eines “Flipped Classrooms” hingegen sollen sich die Schüler in ihrer eigenen Geschwindigkeit zuhause auf den Unterricht vorbereiten und ein Thema erarbeiten. Dadurch hat der Lehrer im Unterricht die Möglichkeit, auf einem ganz anderen qualitativen Niveau fortzufahren und beispielsweise aufgetretene Fragen in einer Übungsphase zu klären.
Ich werde für dich Flipped-Classroom-Content produzieren, den du einfach so nutzen oder rasch nachstellen kannst.